Vorsicht Bildschirm – Erhöhtes Demenzrisiko durch Computer und Internet?
Für Professor Manfred Spitzer von der Universitätsklinik in Ulm steht diese Abhängigkeit außer Frage. Seine Sorge gilt einem Phänomen, das mit der zunehmenden Computerisierung einhergeht: der digitalen Demenz.
„Die häufige Benutzung digitaler Medien“ – so Professor Spitzer – „nimmt uns zunehmend Arbeit im Kopf ab.“ Er vergleicht das beispielsweise mit der allgemein üblichen Bürotätigkeit, welche einen vermehrten Abbau der nicht mehr benötigten Bein- und Gesäßmuskulatur fördert. Dasselbe gilt seiner Meinung nach für den Kopf und das Gehirn. Wenn es nicht regelmäßig trainiert und gefordert wird, baut es früher ab.
Was beispielsweise vor einigen Jahren noch einen enormen Rechercheaufwand bedeutet hätte, ist nun mit einem einzigen Suchbegriff in Google oder Wikipedia erledigt. Vorteile dieser digitalen Medien erweisen sich also gleichzeitig als Nachteile. Ebenso wirkt sich die gewollte und trainierte Fähigkeit zum Multitasking, also die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, negativ auf die Gehirnleistung aus. Laut Professor Spitzer bleibt hier die Informationstiefe auf der Strecke, somit nimmt die Gehirnstruktur ab, und das wiederum führt langfristig zu Demenz.
Professor Spitzers Thesen werden auf allen wissenschaftlichen Ebenen kontrovers diskutiert. Nachzulesen sind diese in seinem neuesten Buch „Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“
Quelle: eigene Recherche