Die private Pflegevorsorge – Klientelpolitik oder echte Alternative?

Wenn man den Worten der privaten Krankenversicherungswirtschaft Glauben schenkt, dann ist die neue, private Pflegevorsorge ein Volltreffer! Sicherlich dürfte es nicht schwer sein, die Hintergründe für diese positive Bewertung herauszufinden: staatlich geförderte, private Pflegevorsorge beschert den Krankenversicherern ein sicheres Plus an Neuverträgen und damit Umsatz.

Erstaunlich ist auf der anderen Seite, dass es außer der Versicherungswirtschaft und der aktuellen Regierungskoalition weit und breit keine Befürworter dieser Gesetzesinitiative gibt. Weder Gewerkschaften noch Arbeitgeberverbände sprechen sich für die Pläne von Gesundheitsminister Bahr aus, von der Opposition ganz zu schweigen.

Im Kern handelt es sich bei dem neuen „Pflege-Riester“ um eine Aufstockung von privaten Zusatzversicherungspolicen um monatlich 5€. Die Ausgestaltung der staatlichen Förderung wird die neuen Zusatzpolicen derart verteuern, dass jegliche Anreizwirkung verloren gehen dürfte.

Abgesehen von den Details, die zu einer negativen Bewertung so vieler Experten geführt haben, ist eines mehr als deutlich festzustellen: erneut wird beim Thema „Pflege“ herumgeschustert anstatt die Herausforderung gesamthaft anzugehen. Wie sieht ein zukunftsfähiges Krankenversicherungssystem aus? Wie bekommen wir die Alterspyramide und deren Auswirkungen auf das Pflegesystem in den Griff? Werden diese Fragen durch die Initiative des Bundesgesundheitsministers angegangen? Ein klares NEIN dürfte bei den allermeisten Menschen sofort auf den Lippen liegen!

Es geht ums Geld, das vorne und hinten nicht ausreicht. Deswegen werden die Bürger angezapft und Anreize für die private Vorsorge geschaffen. Wenn Sie „bessere Pflege“ wollen, dann müssen Sie selbst dafür zahlen, so in etwa das Motto! Aber was ist bessere Pflege? Welche Alternativen haben pflegebedürftige Menschen?

Folgende Regel gilt: ambulant vor stationär!

Diese Regel wird vor allem von Politikern unterstützt. Die Gründe sind nicht etwa menschliche, sondern es geht vorrangig ums Geld. Stationäre Pflegeeinrichtungen sind teurer für die Politik, insofern die „Pflege-Regel“.

Von einer menschlichen Seite betrachtet ist diese Regel zu begrüßen. Das eigene Zuhause ist für viele Seniorinnen und Senioren der Boden unter den Füssen, der Ihnen Halt und Ruhe gibt. Gerade bei dementen Pflegefällen ist dies noch viel höher einzuschätzen. Alt werden in den eigenen vier Wänden bedeutet immer Unterstützung und Hilfe seitens der Angehörigen. Viele Angehörige sind damit aufgrund der Mehrfachbelastung durch Beruf und eigener Familie überfordert.

Wie können Sie eine dauerhafte, häusliche Pflege organisieren? Besonders beim Thema Demenz kommt dieser Frage eine besondere Bedeutung zu. Demente Pflegefälle sind häufig von der medizinischen Betreuung keine Problemfälle, für Angehörige aber eine riesige Herausforderung. Oftmals bedarf es hier einer rund-um-die-Uhr Betreuung. Die wenigsten Angehörigen schaffen das über einen längeren Zeitraum. Körperliche sowie seelische Überbelastung sind die Folge.

Eine Organisationsform der häuslichen Pflege, die zu einer maßgeblichen Entlastung pflegender Angehöriger führt, ist die kombinierte 24h Pflege und Betreuung. Bei dieser Methode übernimmt der Hausarzt sowie wenn nötig der ambulante Pflegedienst die regelmäßige, medizinische Versorgung des Patienten im eigenen Zuhause und rechnet dies direkt mit der Pflegekasse ab.

Die Betreuungsleistung, die normalerweise die Angehörigen leisten, übernimmt eine geschulte Pflegehilfskraft. Diese Pflegehilfskraft wohnt dauerhaft im Haushalt des Pflegefalles mit und übernimmt hauswirtschaftliche Tätigkeiten sowie grundpflegerische Leistungen (alles das, was Angehörige normalerweise leisten).

Diese Pflegehilfskraft kann aus Deutschland kommen, oder legal aus anderen EU-Ländern per Entsendegesetz in Privathaushalte „entsendet“ werden. Immer mehr Angehörige entscheiden sich aufgrund des Fachkräftemangels sowie aus Kostengründen für die Entsendelösung. Unternehmen wie Silbertreu übernehmen hierbei die Beratung, Personalauswahl und permanente Begleitung dieses Prozesses.

Quellen: http://www.bmg.bund.de/, eigene Recherche