silbertreu - Guido Berger

Sturzrisiko: Unterschätzt und ausgeklammert!

Fast 40 % Menschen, die älter als 65 Jahre sind, stürzen jedes Jahr ein Mal, 10 % davon so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Mit ein paar einfachen Maßnahmen und Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten lassen sich Stürze bzw. das Sturzrisiko allerdings verhindern.

Stürze im Alter haben oft schwerwiegende Folgen: Zwei Drittel aller Menschen ab 65 Jahren, die auf der Straße oder zu Hause stürzen, tragen bleibende Schäden davon – ein Viertel ist nach einem Sturz sogar dauerhaft von fremder Hilfe abhängig. Folgen hat aber so gut wie jeder Sturz: Auch wenn sich die Leute dabei nicht verletzen, so kann es doch sein, dass sie eine Sturzangst entwickeln. Diese kann zu einem Teufelskreis führen: Menschen mit Sturzangst reduzieren ihre körperlichen Aktivitäten, dadurch wird Muskelmasse abgebaut, was wiederum das Sturzrisiko erhöht.

Im Alter steigt das Risiko

Ältere Menschen sind besonders gefährdet einen Sturz zu erleiden: Die Sehleistung verringert sich im Alter, die Muskeln werden kälteempfindlich, allgemeine Gebrechlichkeit, kognitive Probleme (Stichwort: Demenz), Mehrfachmedikation, Schwindel und Erkrankungen aus den Bereichen der Inneren Medizin und der Neurologie tun ihr übriges um das Risiko für einen Sturz wesentlich zu erhöhen.

Bewegung gegen Stürze

Neben regelmäßiger Bewegung und einfachen Gleichgewichtsübungen können auch Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten durch strukturierte Übungsprogramme oder Tai-Chi-Übungen einen Beitrag zu Muskelaufbau und Gleichgewichtsleistungen beitragen.

Sturzsicherer Wohnraum

Viele Leute stürzen zuhause: Es empfiehlt sich, dass sich externe Berater – im Idealfall Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten - die Wohnung begehen, auf Risikoquellen aufmerksam machen und Möglichkeiten zu deren Behebung aufzeigen, diesbezüglich gibt es vielfältige Möglichkeiten:

  • Beleuchtung. Die Sehleistung lässt im Alter nach und gleichzeitig sind manche Teile der Wohnung schlecht beleuchtet, diese Umstände können eine Ursache für folgenschwere Stürze sein. Durch blendfreie Leuchtquellen, Nachtlichter und Bewegungsmelder kann Abhilfe geschaffen werden.
  • Sitzgelegenheiten. Ob Sessel, Sofas oder Bänke: Um ein sicheres Hinsetzen und Aufstehen zu ermöglichen, empfiehlt es sich, die Sitzfläche zu erhöhen. Im Sanitätshandel sind Holzblöcke erhältlich, mit denen sich das Niveau der Möbel anpassen lässt, um leichter aufstehen zu können.
  • Türen und Schwellen. Türen, die zu engen Räumen führen, sollten nach außen aufgehen – so können Hilfspersonen auch nach einem Sturz noch zu verletzten Personen gelangen. Um Türschwellen als Stolperquelle zu beseitigen, bietet Sanitätshäuser Rampen in verschiedenen Höhen und Neigungen an, die eine sichere Fortbewegung auch mit Hilfsmitteln wie zum Beispiel einem Rollmobil ermöglichen.
  • Schlafzimmer. Das Licht im Zimmer sollte man im Idealfall vom Bett aus einschalten können, ebenso sollte auch die Brille immer am Nachtkästchen griffbereit liegen. Falls die Matratze zu weich (und damit zu niedrig) ist, lässt sich durch einen Matratzenwechsel und/oder eine Erhöhung des Bettes das Aufstehen erleichtern.
  • Teppich. Ein pauschales Entfernen von Teppichen ist nicht ausreichend, die Notwendigkeit dieser Maßnahme hängt immer auch vom individuellen Gangbild ab – eine Ganganalyse durch Fachpersonal ist anzuraten...kleine Vorleger (zum Beispiel in WC und Bad) sollten allerdings zumindest mit einem Anti-Rutsch-Gitter versorgt werden.
  • Treppen. Eine Markierung der ersten und der letzten Stufen –zum Beispiel mit Klebeband in Signalfarbe – bietet sich an, um den Beginn und das Ende einer Treppe auch bei schlechten Lichtverhältnissen zweifelsfrei erkennen zu können
  • Bad und WC. Ebenerdige Einstiege in die Duschtasse, korrekt angebrachte Haltegriffe und eine jederzeit verfügbare Sitzmöglichkeit sind – neben der Verwendung von Einhandmischbatterien mit Temperaturbeschränkung – Mittel der Wahl, um das Sturzrisiko in Nasszellen zu reduzieren.

Markus Kraxner, Ergotherapeut

Informationen rund um Sturzprävention: http://www.sturzpraevention.net
Informationen rund um Ergotherapie: http://www.handlungsplan.net
Persönliche Website und Lebenslauf: http://www.ergotherapie-kraxner.at

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