Demenzbetreuung Bayern

Pflege und Demenzbetreuung in Bayern – Ein Symposium bringt wieder einmal die Wahrheit ans Licht

demenzbetreuung-bayernDiese Woche Dienstag trafen sich Vertreter der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und verschiedener Wohlfahrtsverbände, um im Rahmen eines Symposiums über die Situation in der Pflege und Demenzbetreuung in Bayern zu diskutieren. Sogar Sozialministerin Haderthauer ließ sich diesen Termin nicht nehmen.

Die Sozialministerin war Tage zuvor auf Konfrontationskurs mit dem BRK gegangen. Sie mischte sich in die interne finanzielle Situation des BRK ein, was deren Vertreter zum Anlass nahmen, die Sozialministerin für allerlei Mißstände innerhalb der Pflege verantwortlich zu machen. Die Reaktion der Landespolitikerin kam prompt. Das Problem sei der Bund, denn die Sozialversicherung liege nicht in Länderverantwortung.

Das Problem ist weder neu noch unklar: das gesamte Pflegesystem ist chronisch unterfinanziert. Der Pflegeberuf ist belastend, gesellschaftlich wenig geschätzt und finanziell nicht attraktiv. Aufgrund des Nachwuchs- und Fachkräftemangels arbeiten viele Pflegekräfte ständig oberhalb der körperlichen und seelischen Belastbarkeit. Gesetzliche Vorgaben orientieren sich nicht an menschlichen Bedürfnissen sondern an betriebswirtschaftlichen Vorgaben. Die Hatz von Patient zu Patient bestimmt den Tagesablauf. Ständiger Zeitdruck brennt das Personal aus.

BRK-Landesgeschäftsführer bringt es auf den Punkt: „Ehrlich gesagt, wir sollten mal aufhören mit dem Freude, Freude, Eierkuchen. Wenn die Gesellschaft nicht endlich bereit ist, mehr Geld in die Pflege zu geben, dann darf sie sich nicht wundern, wenn wir alle paar Wochen einen Skandal haben….“

Pflege-Insider wissen schon lange Bescheid. Es bahnt sich ein gesamtgesellschaftliches Problem an, für welches sich noch lange keine Lösung abzeichnet. Woher soll das ganze Geld kommen? Es ist keine systemseitige Verbesserung innerhalb der Pflege und Demenzbetreuung zu erkennen. Zum Leidwesen von Patientinnen und Patienten und aller beteiligter Fachkräfte.

Quelle: SZ/eigene Recherche, Bild: © Gerd Altmann, Anja Wichmann – pixelio.de